Die Gelenke und der Darm

Die Gelenke und der Darm

Sind Gelenkschmerzen nicht einfach verursacht durch zu viel Beanspruchung? Entweder durch zu viel Gewicht oder zu viel Gebrauch?
So einfach ist es leider nicht. Es mag zwar förderlich sein, Belastung und Gewicht zu reduzieren, aber der aktuelle Wissensstand sagt ganz klar:
 
Gelenkschmerzen haben (auch) mit dem Darm zu tun.
 
Wussten Sie, dass Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis oder Morbus Crohn auch oft Gelenkschmerzen haben? Etwa jede*r sechste Betroffene?
Wussten Sie, dass etwa fünf Prozent der Menschen, die eine Magen-Darm-Infektion hinter sich haben, in der Folge unter einer reaktiven Arthritis leiden?
Wussten Sie, dass Rheuma Patient*innen oft ein leaky gut (eine gestörte Darmbarriere) haben?
 
Gestörte Darmbarriere
Wenn die Darmbarriere gestört ist, können Bakterien aus dem Darm auswandern. Dies ruft die Zellen des Immunsystems auf den Plan, sie treten zur Abwehr an und bekämpfen die Bakterien. Möglicherweise können die Immunzellen aber nicht zwischen Bakterien und bestimmtem Körperbestandteilen unterscheiden und richten sich dann auch autoimmun gegen den Körper. Sie wandern zum Beispiel ins Gelenk, mit der Folge, dass dort eine Entzündung entsteht. 
Das haben Forscher durch bildgebende Verfahren nachweisen können. Man hat ebenso herausgefunden, dass die Immunzellen wieder aus den Gelenken verschwinden, wenn die Darmbarriere wieder in Ordnung ist. 
Wichtig für eine funktionierende Darmbarriere ist eine ausgewogene Darmflora.
  
Gestärkte Darmbarriere
Auch hier haben Forschende angesetzt: durch die Stärkung der Darmbarriere mit Ballaststoffen in Form von Ballaststoffriegeln, die über einen Monat gegessen wurden. Man fand heraus, dass dadurch mehr kurzkettige Fettsäuren und ebenso mehr gesunde Darmbakterien vorhanden waren und sich die Darmbarriere verbesserte. Die Probanden erhielten speziell angefertigte Ballaststoffriegel, die über eine ausreichende Menge verfügten. Im Supermarkt sind sie nicht zu kaufen. Aber man kann dennoch, mit kleinen Umstellungen in der Ernährung, die Aufnahme von Ballaststoffen optimieren: 
 
Ballaststoffe
Ballaststoffe, sogenannte „Präbiotika“ kommen in allen faserreichen Gemüsen vor: in Artischocken, Chicorée, Fenchel, Salat, - und auch in Vollkorngetreiden, Kartoffeln und Reis. Nüsse, Kerne und Samen sind ebenso ballaststoffreich. Vor allem Leinsamen und Chiasamen liefern gutes Futter für die Bakterien im Darm.
Dreißig Gramm Ballaststoffe pro Tag sind eine angemessene Dosis. Für Menschen, die sich typisch westlich mit viel Weißmehlprodukten, Fett und Süßigkeiten ernähren kann das sportlich sein, aber es ist machbar. Sie können auch Ballaststoffe als Nahrungsergänzung aufnehmen: Inulin, Reisstärke, Nutriose sind gut erhältliche Ballaststoffe, die man in Wasser einrühren kann oder ins Müsli am Morgen.
 
Antientzündlich essen
Besonders wenn die Gelenke schmerzen, ist eine Umstellung auf anti-entzündliche Ernährungs- und Lebensweise hilfreich. Viel Gemüse und wenig Fleisch sollten auf dem Speiseplan stehen und möglichst keine Wurstwaren. Frische Gewürze und Kräuter sollten als antientzündliche Geschmacksgeber dienen: Kurkuma, Kreuzkümmel, Ingwer, Zimt, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, Koriander und was der Garten so hergibt. Auch Bitterstoffe sollten immer mal wieder dabei sein: Löwenzahn, Radiccio und Chicorée oder auch Bittertropfen, die vor dem Essen eingenommen werden können. Völlig verzichten sollten Sie auf Fast Food und Fertiggerichte. Hier sind jede Menge Zusatzstoffe enthalten, die Entzündungen fördern und zudem auch noch dick machen. Beides spielt Gelenkschmerzen in die Karten. Auch rheumatische Gelenkbeschwerden sprechen auf eine veränderte Ernährung gut an, das konnte in Studien gezeigt werden. 
 
Besonders die Hagebutte unterstützt die Linderung von Gelenkschmerzen. Allerdings nur dann, wenn Sie das Pulver aus Samen und Schalen nehmen, täglich 5gramm. Der Tee bringt hier jedoch keinen Vorteil. Er ist eher im Gegenteil noch säurebildend.
 
Darmbakterien in Balance bringen
Eine 3-Monatskur für Ihren Darm kann, wie Sie oben gelesen haben, auch für Ihre Gelenke entlastend wirken. Dabei setzen wir einerseits auf eine gute Mischung von Lactobazillen und Bifidobakterien in probaflor. Unser colon pure dagegen unterstützt mit Anis, Fenchel und Flohsamenschalen das Milieu rundherum. So haben die Bakterien, die zugeführt werden, auch gleich noch ein leckeres Futter. 
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